Amerikanische Studie weist die Wirkung von Hydroxylapatit bei empfindlichen Zahnhälsen nach

Empfindliche Zahnhälse kommen besonders häufig bei Patienten vor, die eine Parodontitis hatten. Insbesondere bei dieser Erkrankung kommt es zu Zahnfleischverlust und in der Folge zu freiliegenden Zahnhälsen. Freiliegende Zahnhälse, also blankes Dentin, sind grundlegend wichtig für schmerzempfindliche Zähne. Somit kann jeglicher äußere Reiz über die Dentinkanälchen direkt an den Zahnnerv weitergeleitet werden. Epidemiologische Daten der empfindlichen Zähne zeigen eine Prävalenz von bis zu 98 % an. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Zahnpflegeprodukten, die gegen schmerzempfindliche Zähne wirksam sein sollen. Klinische Studien und Laboruntersuchungen zeigen eine effektive Schmerzlinderung insbesondere bei der Verwendung von hydroxylapatithaltigen Zahncremes.

Fragestellung

Wie wirksam ist eine hydroxylapatithaltige Zahncreme im Vergleich mit anderen marktüblichen Zahnpflegeprodukten?

Material und Methoden

Diese klinische und doppelblinde, randomisierte und parallele in situ Studie wurde an der Zahnklinik in San Antonio/Texas (USA) durchgeführt. Insgesamt nahmen 80 Probanden an der Studie teil. Jedem Probanden wurden 4 Dentinproben eingesetzt. Die Probanden wurden zufallsmäßig auf 4 Gruppen aufgeteilt, die über einen Zeitraum von 14 Tagen je zweimal täglich die jeweilige Testzahnpasta nutzten. Die verwendeten Zahncremes waren zwei unterschiedliche hydroxylapatithaltige Zahnpasten (10 % HAP und 15 % HAP), eine natriummonofluorphosphathaltige Zahnpasta sowie eine Zahnpasta mit amorphem Calciumphosphat. Die Dentinproben wurden nach 7 und nach 14 Tagen entnommen und mikroskopisch betrachtet.

Ergebnisse

Die beiden hydroxylapatithaltigen Zahncremes zeigten einen Verschluss der Dentintubuli. Ebenfalls war eine Hydroxylapatitschicht auf dem Zahnschmelz zu sehen. Amorphes Calciumphosphat war auch in der Lage, Dentintubuli zu verschließen, allerdings in geringerem Umfang als Hydroxylapatit. Bei Natriummonofluorphosphat zeigte sich der geringste Verschluss der Tubuli, der allerdings eher durch die Putzkörper als durch Fluorid begründet werden kann.

Abb. 1 und 2: Zahnoberfläche mit freiliegenden Dentintubuli vor (links) und nach (rechts) Behandlung mit Hydroxylapatit.
Abb. 1 und 2: Zahnoberfläche mit freiliegenden Dentintubuli vor (links) und nach (rechts) Behandlung mit Hydroxylapatit.

Schlussfolgerung

Hydroxylapatit führt zu einem großflächigen und tiefen Verschluss der Dentintubuli und kann daher schmerzempfindliche Zähne vorbeugen.

Die Veröffentlichung der Studie finden Sie hier.

Quelle:  Amaechi, B. T. et al. Evaluation of nanohydroxyapatite-containing toothpaste for occluding dentin tubules. Am. J. Dent. 28: 33-39 (2015).